A Heart full of Light
Es herrschte Weltuntergangsstimmung. Wenn ich dachte, ich hätte Arvan schon einmal wütend erlebt, hatte ich mich definitiv getäuscht. Die aufgebrachte Energie, die von ihm ausging und die sich wie ein elektrisches Knistern auf meiner Haut anfühlte, konnte ich am Waldrand schon spüren, doch hatte ich keine Ahnung gehabt, dass es so schlimm war. Arvan schritt regelrechte Furchen in den Waldboden. Seine Augen waren weit aufgerissen. Verzweifelt, hatte er seine Hände in die Haare gekrallt und murmelte etwas vor sich hin, während Merryna ihn vergebens versuchte zu beruhigen. Irgendwie hatte das Bild etwas Komisches an sich.
Ich konnte nichts dagegen tun, aber es stahl sich ein kleines Grinsen auf mein Gesicht, und das, obwohl ich wusste, dass es mir schnell wieder vergehen würde. Erst jetzt fiel mir auf, dass Theron einige Meter von den beiden entfernt auf einem Baumstumpf saß und mit einem hämischen Lächeln den beiden zusah. Also war ich nicht die Einzige, die dieses Bild amüsierte.
Einmal tief durchatmend gab ich mir einen Ruck und ging auf sie zu. Ich kam ganze drei Schritte weit, als ein sehr wütender Fae auf mich zustürmte und mich regelrecht ansprang. Nicht darauf vorbereitet, fiel ich wie ein Sack Kartoffeln auf den harten Waldboden. Die Luft wurde mir aus der Lunge gepresst und kurz sah ich Sternchen. Es half sicher auch nicht, dass Avran mir so nah war, dass kein einziges Blatt zwischen uns Platz gehabt hätte.
»Ich hoffe für dich, kleines Monster, dass du eine gute Erklärung für dein Verschwinden gestern hast!«
»Geh. Von. Mir. Runter.«
Er kam mir mit seinem Gesicht so nah, dass sich unsere Nasenspitzen berührten. »Ich bleibe, wo ich bin, bis du mir eine plausible Erklärung für deine Abwesenheit gibst«, gab Arvan von sich.
Wütend kniff ich die Augen zusammen. Er wollte den Spieß also umdrehen? Von mir aus. »Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig. Also geh endlich von mir runter«, schnauzte ich.
Hatte keine Lust mehr auf seine ständigen Stimmungsschwankungen. Es ging ihn nichts an, wo ich gestern war und mit wem. Ich war alt genug, um meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Da brauchte ich keinen arroganten, selbstgefälligen und leider viel zu gutaussehenden Fae, der hier auf Kindermädchen machte.
»Kumpel, geht der Wolf mit dir durch oder was stimmt bei dir nicht? Lass Ella in Ruhe. Du siehst doch, dass es ihr gut geht«, kam mir Theron endlich zu Hilfe.
»Danke«, antwortete ich demonstrativ in seine Richtung und hob meinen Oberkörper an, sodass ich mich wenigstens auf meine Ellenbogen stützen konnte. Arvan sah mir immer noch tief in die Augen und hielt mich regelrecht unter sich gefangen. Ich war nicht fähig, meinen Blick von seinem zu lösen. Gerade als er sich erheben wollte, kam ein leichter Wind auf und fuhr durch meine Haare. Arvan hielt so schnell in seiner Bewegung inne, dass ich dachte, er hätte etwas gehört. Doch seine Nasenflügel weiteten sich, die goldenen Sprenkel in seinen Augen kamen hervor und mit dem, was dann kam, hätte ich nie gerechnet.
»Du warst bei ihm.« Seine Stimme klang überrascht und enttäuscht. Seine Augen waren vor Schock geweitet.
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Text von Sarah C. Rose, Beitragsbild KI-generiert von Pixabay.

Sarah C. Rose
Ich bin leidenschaftliche Buchbloggerin
auf Social Media, Autorin und Eventmanagerin.
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